Trinkwasserverbot in Luzern: „Das ist seit über 20 Jahren nicht mehr passiert“

Seit knapp einer Woche ist das Trinkwasser im Familien- und Wohnquartier Langensand-Matthof in der Stadt Luzern mit Bakterien verseucht und muss abgekocht werden. Und es gibt keine Verbesserung des Sehvermögens, die genaue Ursache ist noch unklar. 1/5 Seit dem 29. Juli ist das Trinkwasser im Raum Langensand-Matthof verseucht. Fünf Tage später ist das Wasser immer noch ungeeignet. Ebenso ist nicht klar, was der Grund ist. 20 Minuten/Matias Giordano Die Bewohner des betroffenen Gebiets wurden angewiesen, ihr Trinkwasser abzukochen. Pixel Am Sonntag, den 31. Juli, gab EWL bekannt, dass das Trinkwasser in einigen Gebieten kontaminiert und nicht zum Konsum zugelassen ist. Viele Betroffene sind verärgert über die spärlichen und verspäteten Informationen. EWL

Der kommunale Energieversorger EWL hat am Freitag, 29. Juli, eine bakterielle Verunreinigung im Trinkwasser festgestellt. Betroffen ist der Bezirk Langensand-Matthof in der Stadt Luzern. Die Anwohner wurden erst am Sonntagmorgen mit einem Flyer an der Haustür informiert. Tagelang mussten sie das Wasser erst abkochen oder auf Mineralwasser umstellen. Wie eine Feldbefragung zeigt, beklagen viele Anwohner des Quartiers eine schlechte Kommunikation seitens EWL. Sie fühlen sich frustriert und unzureichend informiert. Woher das Trinkwasser stammt, ist noch unklar.

Tagelang mussten sich die Bewohner des Stadtteils Langensand-Matthof gedulden. Jedes Leitungswasser muss zuerst abgekocht werden, bevor es verwendet werden kann – oder Sie können direkt auf Mineralwasser in Flaschen umsteigen. Am Freitag stellte das kommunale Energieunternehmen EWL fest, dass das Trinkwasser mit gefährlichen Milchsäurebakterien verseucht war (20 Minuten berichtet). Der Status bleibt laut einer aktuellen EWL-Erklärung unverändert. Es werden laufend Proben genommen, die letzte am Dienstagabend. Es dauert jedoch 24 Stunden nach der Aufnahme, bis die Bakterien im Labor auftauchen. „So eine Veranstaltung hat es bei EWL seit über 20 Jahren nicht mehr gegeben. Das ist auch für uns eine ganz neue Situation“, sagt die Co-Leiterin Marketing und Kommunikation der EWL, Nadja Kunz, nach einer 20-minütigen Anfrage.

Die Ursache ist noch unbekannt

Ob eine Baustelle die Verkeimung verursacht hat, ist noch unklar. „Wir versuchen, das Leck so schnell wie möglich zu lokalisieren, können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weiteren Informationen herausgeben“, sagt Kunz. EWL steht zur Klärung der Ursache in intensivem Kontakt mit der Lebensmittelüberwachung und dem Verbraucherschutz. Die Wassertanks von EWL wurden bereits mehrfach komplett geleert. Durch Spülen soll kontaminiertes Wasser entfernt werden. Die Werte der entnommenen Proben zeigen, dass die Infektion durch Milchsäurebakterien verursacht wird. Milchsäurebakterien kommen bei Menschen, Tieren und in Lebensmitteln wie Milch vor und werden zur Konservierung von Lebensmitteln wie Joghurt oder Käse verwendet. Einige Arten können jedoch auch Krankheiten verursachen. Dies kann besonders gefährlich für ältere Menschen, geschwächte Menschen, Menschen mit schwachem Immunsystem und Babys sein.

Anwohner sind verärgert über die Kommunikation von EWL

Obwohl viele Anwohner Verständnis für die notwendigen Maßnahmen haben, ärgern sie sich über die spärliche und verzögerte Kommunikation seitens der EWL. Ramon Huskaj lebt im betroffenen Gebiet. Er beschreibt die Situation bei 20 Minuten: „Es ist schwierig, weil wir nicht genau wissen, was los ist. Wir wurden erst am Sonntagmorgen durch einen Zettel an der Haustür informiert. Bis dahin haben wir das kontaminierte Wasser getrunken.” Chad Salcher, ein weiterer Betroffener, klagt: „Es wäre schön gewesen, früher benachrichtigt worden zu sein. Sie wussten das schon lange und wir tranken einige Tage lang das verseuchte Wasser. Zum Glück konnte ich an der Tankstelle zwei Flaschen Wasser holen.” EWL ist besorgt. “Es ist ein emotionales Thema. Wir verstehen, dass es für die Betroffenen schwierig ist. Die Anwohner wurden jedoch umgehend informiert. Also haben wir am Sonntagabend Flugblätter an die betroffenen Häuser verteilt“, erklärt Kunz. Außerdem wurden umgehend Polizei und Presse informiert. Wie lange die Bewohner des Stadtteils Langensand-Matthof ihr Trinkwasser noch abkochen müssen, steht in den Sternen. EWL berief am Freitag eine Pressekonferenz ein. Hoffentlich ist das Leck bis dahin gefunden und die Ursache schnellstmöglich behoben. Kochendes Wasser zum Beispiel beim Zähneputzen, Essen waschen, Essen zubereiten oder Geschirr von Hand spülen. Verwenden Sie Mineralwasser zum Trinken und als Babynahrung. Wurde bereits kontaminiertes Trinkwasser getrunken, sollten Betroffene vorsichtig sein. Wenn innerhalb von 48 Stunden hohes Fieber, Durchfall und/oder Erbrechen auftritt, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie die Benachrichtigungen des Senders Zentralschweiz in der 20-Minuten-App auf Ihrem Smartphone abonnieren, werden Sie regelmässig über Eilmeldungen aus Ihrer Region informiert. Hier können Sie sich für den 20-minütigen Zentralschweiz-Push anmelden. (funktioniert in der App)