Blumen, Kerzen und Kuscheltiere stehen neben dem Baum, an dem am Freitagabend das Leben dreier junger Männer endete. Bei Niederuzwil SG ereignete sich am Karfreitag um 23.30 Uhr ein Unfalldrama. Die Sorge in der Umgebung ist groß: Am Sonntag besuchen viele Freunde und Bekannte den Unglücksort, um zu trauern und ihre Unterstützung zu bekunden. Der Audi A1 voller Jugendlicher fuhr in der Karfreitagnacht vom Bahnhof Richtung Augarten nach Niederuzwil SG und kam auf Höhe Parkplatz «Töbeli» von der Strasse ab. Es prallte gegen einen Staudamm und hob ab. Das Auto flog mehrere Meter in die Luft und überschlug sich. Schließlich kam der Audi auf dem Dach liegend zum Stehen.
20 Jahre alter Fahrer
Drei junge Männer im Alter von 19 bis 22 Jahren starben am Tatort. Zwei junge Frauen (16 und 20 Jahre alt) wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Der 16-Jährige wird am Ostermontag noch auf der Intensivstation behandelt. Ihr Zustand ist jedoch stabil. Wie die Polizei am Montag mitteilte, saß nach bisherigen Erkenntnissen die 20-jährige Schweizerin am Steuer des Autos. Auch die Polizei geht davon aus, dass sich im Unfallauto drei Männer und eine Frau befanden. Die anfängliche Vermutung, dass sich Personen auf dem Parkplatz befunden haben könnten, kann nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.
Brüder aus dem Nachbardorf
Die schwarzen Ermittlungen zeigen, dass unter den Toten zwei Brüder aus dem Nachbardorf sind. Chris H.* (†18) und Marcel H.* (†22) waren beim Audi A1 verunglückt. Der Jüngste war Produktionsingenieur und der größte Informatiker. Beide hatten ein gemeinsames Hobby: die Tierzucht. An der Unfallstelle wurden entsprechende Tierfiguren platziert. „Der jüngste der beiden Brüder hat sich immer mit so viel Liebe um die Tiere gekümmert und sie alle mit großer Sorgfalt und Geduld den Nachbarskindern gezeigt“, sagen Bekannte, die den Brüdern an der Unfallstelle Blumen niederlegten. Chris H. war vor allem für sein Alter sehr verantwortlich. “Wir sind zutiefst erschüttert und in Gedanken bei den Eltern und Geschwistern der beiden Toten.”
“Sie waren vor dem Unfall auf einer Party”
Auch ein Freund des Opfers war am Ostersonntag am Unfallort. „Soweit ich weiß, war er am Freitagabend vor dem Unfall auf einer Party. Mein Kollege fragte mich, ob ich auch mitkommen möchte. “Ich bin froh, dass ich abgesagt habe.” In einem Video in den sozialen Medien sah sie ihre Freundin wenige Minuten vor dem Zusammenstoß im Auto Musik hören und glücklich aus dem Fenster schauen. „Du hast vor dem Unfall sehr entspannt gewirkt“, sagte der Freund. “Das Video ging später verloren.” Nun hofft sie auf eine Genesung der 16-Jährigen. “Ich möchte sie so schnell wie möglich im Krankenhaus sehen!”
- Die Namen haben sich geändert