Laut einer von der Tiroler Ausgabe der „Kronen Zeitung“ in Auftrag gegebenen „IMAD“-Umfrage kommt die ÖVP derzeit nur auf 29,1 Prozent der Stimmen. Das sind 15 Prozentpunkte weniger als 2018, als die ÖVP 44,3 % erreichte. Laut Umfrage können weder die Roten noch die Blauen vom Einbruch der ÖVP profitieren, im Gegenteil: Der Chef der Tiroler SPÖ, Georg Dornauer, muss sogar mit einem leichten Minus rechnen, die SPÖ fällt von Platz 17 auf 15 %. Laut IMAD hält die FPÖ 15 %, wodurch die SPÖ auf den dritten Platz abrutschen könnte.
Auf dem Weg zum Sieg
Wer profitiert? Allen voran die Jugendlichen, die laut Umfrage von fünf auf zwölf Prozent zulegen. Auch die Fritz-Liste kann mit einer Verdoppelung rechnen, sie soll laut Angaben von fünf auf zehn Prozent steigen. Auch die Grünen, der aktuelle Koalitionspartner der ÖVP, liegen leicht im Plus – sie könnten sich von elf auf 13 Prozent verbessern. MFG (2,5 Prozent) und KPÖ (2,3 Prozent) dürften sich keine Hoffnung auf den Einzug in den Tiroler Landtag machen. Für sie dürfte die Fünf-Prozent-Hürde zu hoch sein. Die Schwankungsbreite wurde mit +/- 3,9 Prozent angegeben. Vom 22. bis 25. Juli wurden 600 Personen vom Innsbrucker Marktforschungsinstitut befragt.
Nehammer unterstützt Mattel
Die Tiroler ÖVP erzielte 2013 mit 39,4 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Bei der Landtagswahl 2018 gewann Landeshauptmann Günther Platter mit Unterstützung des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz 44,26 Prozent. Platter kandidiert für die aktuelle Wahl nicht mehr. Mitte Juni kündigte er seinen Abgang an und nominierte den Wirtschaftslandesrat Anton Mattle als Spitzenkandidaten für die Wahl am 25. September. ÖVP-Chef Karl Nehammer reiste kürzlich zum Parteitag, um Anton Mattle zu unterstützen.
Nur dreigliedrige Koalitionen
Sollte sich die Umfrage am Wahltag bewahrheiten, wäre ein Weiterregieren von Schwarz und Grün mangels Mehrheitsmandat nicht mehr möglich. In der nächsten Tiroler Landesregierung sollen mindestens drei Parteien vertreten sein. Von den 36 Sitzen im Landtag gingen 11 an die ÖVP (heute: 17), 6 an die FPÖ (5) und SPÖ (6), 5 an die Grünen (4) und 4 an NEOS (2) und List Fritz (2 ).