Während rund 50 Kilometer elbaufwärts in Sachsen und Böhmen der Wald brennt und hunderte Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpfen, gab es am Freitagabend zum Abschluss des ersten Konzerts von Roland Kaiser auch in Dresden ein Feuerwerk. Aufgrund der Brandsituation im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet und der hohen Waldbrandgefahr werden Feuerwerke vor allem in den sozialen Netzwerken kritisiert und missverstanden. Die Landeshauptstadt Dresden hatte dem zuvor zugestimmt, bereitet aber bereits ein Feuerwerksverbot vor. Diese soll aber je nach Buschfeuergefahr erst am Montag in Kraft treten. 09.21 Uhr: Teile der Böhmischen Schweiz sind ab Mitternacht gesperrt Der Zugang zu Bereichen des Böhmischen Feuerwehrbezirks ist seit Mitternacht verboten. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Verwaltung der Stadt Děčín (Tetschen-Bodenbach) am Freitag. Das sieht die Verwaltung des Schweizerischen Nationalparks Böhmisch mit gemischten Gefühlen. Verwaltungschef Pavel Benda sagte in einem Fernsehinterview, die Entscheidung sei aus feuerwehrtechnischer Sicht nachvollziehbar. „Allerdings brennt das Feuer in einem Streifen von zwei mal fünf Kilometern. Große Teile des Nationalparks sind überhaupt nicht betroffen. Leider sperrt das Betretungsverbot viele Touristen aus, die sich sonst eher vorsichtig im Wald bewegen.“ In letzter Zeit, fügte Benda hinzu, sehen wir auch immer mehr Menschen, die völlig gleichgültig und verantwortungslos sind. „Jedem, der in den Wald geht, um sich zu betrinken, dort ein Feuer macht und dann einschläft, ist nicht zu helfen. Wir haben in vielen solchen Fällen die Polizei gerufen, aber deren Personal ist, wie unseres, begrenzt.“ Benda kündigte an, dass nach dem Löschen der Brände alle Anstrengungen unternommen werden, um die Wanderwege in der Böhmischen Schweiz so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen. Dies gilt vor allem für den Zugang zum beliebten Wanderziel Prebischtor. 8.05 Uhr: Immer noch keine Flaute in der Sächsischen Schweiz Trotz leichtem Regen ist nach den Waldbränden im Schweizer Nationalpark Sachsen noch immer keine Linderung zu erkennen. „Das reicht nicht“, sagte der Kreisvertreter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Samstagmorgen. Am Freitagabend wurden im Bereich der sogenannten Partschenhörner an der Grenze zu Tschechien neue Brände entdeckt und bekämpft. Aufklärungsflüge sollen am Samstagmorgen klären, ob der Einsatz erfolgreich war. Rund 350 Einsatzkräfte waren laut Kunz am Samstagmorgen im Einsatz, um die Brände zu bekämpfen. Zwei weitere Helikopter sollten den Brand im Laufe des Tages bekämpfen, so dass dann zehn Maschinen in Dienst gestellt werden könnten. Samstag, 7.39 Uhr: Tschechische Feuerwehren über Nacht verstärkt Die rund 400 tschechischen Feuerwehrleute, die gegen die Flammen in Böhmen in der Schweiz kämpften, wurden in der Nacht zum Samstag massiv verstärkt. Nach Angaben des Fernsehsenders ČT24 schlossen sich rund 250 weitere Einsatzkräfte aus dem ganzen Land ihren Kameraden an. Gemeinsam wollen sie an diesem Wochenende eine neue Taktik im Kampf gegen die Flammen umsetzen. Statt wie bisher nur Brände einzudämmen, gehe es nun darum, „auf Brandbekämpfung umzustellen“, wie die Feuerwehr mitteilte. Dazu sollen die neuen Kräfte unter anderem für mehr Löschwasseranschlüsse sorgen, um Glutnester am Boden zu bekämpfen. Gleichzeitig wollen sie nach wie vor die Massenbewässerung aus der Luft mit Helikoptern und Flugzeugen fortsetzen, vor allem schwer erreichbare Brandherde. Hoffnungen auf unterstützenden Regen haben sich bisher nicht bewahrheitet. Während es seit dem Nachmittag in weiten Teilen Tschechiens ausgiebig regnete, fiel die Regenmenge bisher in allen Gebieten eher gering aus.
Darüber berichteten wir am Freitag
22.30 Uhr: Kretschmer: Der größte Waldbrand in der Geschichte Sachsens Nachdem sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Freitag einen Überblick über das Ausmaß der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz verschafft hatte, twitterte er spät in der Nacht, es sei der größte Waldbrand in der Geschichte Sachsens. Nochmals vielen Dank an alle freiwilligen Helfer für ihren Einsatz. 20.53 Uhr: Gute Regenwahrscheinlichkeit in Sachsen und Böhmen, Schweiz In Sachsen hofft man am Wochenende auf Regen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte am Freitag mit, dass der Regen ab den frühen Morgenstunden des Samstags Erleichterung bringen könnte. In Sachsen könnten innerhalb von zwölf Stunden mehr als zehn Liter Regen pro Quadratmeter fallen, was die Situation dort laut Meteorologen „deutlich“ entspannen dürfte. Möglicher Starkregen wiederum könnte an Hängen wie in der Sächsischen Schweiz zu einer Gefährdung der Einsatzkräfte führen. Laut Kachelmannwetter sieht die Vorhersage eher nach leichtem Regen aus. Laut einem Tweet soll es am Samstag in der Sächsischen Schweiz jedoch regnen. 20.20 Uhr: Kretschmer über Feuerwehr: „Das wird Tage und Wochen dauern“ Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz lange dauern wird. „Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir von Lockerungen sprechen können“, sagte der CDU-Politiker am Freitagabend bei einem Besuch in Bad Schandau. Der Regierungschef sprach von einer “großen und schwierigen Aufgabe”. Die Mission werde viel Geld kosten, sagte Kretschmer “mehrere Millionen Euro”. Er sicherte den betroffenen Gebieten im Nationalpark finanzielle Hilfe zu – inklusive Wiederaufbau. Außerdem dankte der sächsische Regierungschef der Feuerwehr, der Bundespolizei und den Bundeswehren für ihren tagelangen Einsatz. Wenn sie aufhörten zu arbeiten, würde alles brennen, betonte Kretschmer. “Es ist eine Frage der Stärke, wer die Ausdauer hat, wer zuerst aufgibt.” Die Bundesregierung hat zudem weitere Unterstützung mit Löschhubschraubern zugesagt. “Die einzige Ressource, die hier wirklich nützlich ist.” 18.53 Uhr: Kretschmer landet wieder: „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“ Nach knapp einer halben Stunde landete Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wieder. „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“, sagte er hinterher. „Wir alle kennen die Gegend, wir waren schon so oft hier, wir haben hier Zeit mit unseren Familien verbracht und jetzt können Sie sehen, wie viel von der Gegend durch das Buschfeuer zerstört wurde.“ Und weiter: „Wir haben so viele Freiwillige hier, Feuerwehren aus ganz Sachsen – das ist schön zu sehen, wir kämpfen gemeinsam, das ist unsere Heimat.“ In einer Zeit, in der die Natur trockener werde, müsse man auch darüber reden, wie Nationalparks weiterbestehen können, sagte Kretschmer. Gleichzeitig rief Kretschmer dazu auf, den Urlaub in der Sächsischen Schweiz nicht zu stornieren. Jede Reise hilft der Region. Eine Fläche von etwa 1,5 Quadratkilometern ist vom Waldbrand betroffen – die Sächsische Schweiz umfasst jedoch eine Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern. Auf die Frage, warum er seinen Urlaub nicht früher unterbrochen habe, antwortete Kretschmer: „Ich habe mich entschieden, diesen Urlaub zu unterbrechen, weil ich vor 20 Jahren hier an gleicher Stelle während der Flut gelernt habe, dass man zusammenstehen muss.“ Das sei mit Innenminister Schuster vereinbart worden, der seinen Urlaub bereits am Dienstag gestrichen hatte – er sei da, wenn es nötig sei, so Kretschmer. Michael Kretschmer nach der Landung © Lea Heilmann 18.31 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident fliegt über das Brandgebiet Gerade ist ein Polizeihubschrauber mit Michael Kretschmer abgehoben. Das Brandgebiet in der Sächsischen Schweiz soll per Hubschrauber angeflogen werden, damit sich der Ministerpräsident ein Bild von der Lage machen kann. 17.40 Uhr: Kretschmer und Schuster sind in Bad Schandau angekommen Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) traf am frühen Abend mit Innenminister Armin Schuster (CDU) in der von einem verheerenden Waldbrand heimgesuchten Sächsischen Schweiz ein, um sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß des Brandes zu machen. Im Lagezentrum Bad Schandau wurde er von den Einsatzkräften über die Lage vor Ort informiert. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster die von einem verheerenden Waldbrand heimgesuchte Sächsische Schweiz. © Lea Heilmann 16.40 Uhr: Sachsen erhält zusätzliche BundesförderungSachsen erhält zusätzliche Unterstützung von der Bundeswehr. Das gaben Verteidigungsminister Lambrecht und Innenminister Faeser (beide SPD) am Freitag nach Gesprächen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bekannt. Derzeit sind 40 Bundeswehrsoldaten in Sachsen im Einsatz. 16.30 Uhr: Riesaer THW zieht nach Bad Schandau Bei den Waldbränden in Sachsen und Böhmen, Schweiz, wurden jetzt Helfer des Technischen Hilfsdienstes Riesa gerufen. Das teilte der Vorsitzende des Ortsvereins, Danilo Fast, mit. Am Freitag wurden fünf Helfer nach Bad Schandau entsandt. Das THW soll die beiden Wasserübergabestellen im Brandgebiet betreiben. Die großen Wasserbecken kamen erst kürzlich beim Waldbrand Gohrischheide zum Einsatz, von dem eines beschädigt wurde. „Er kam heute von der Reparatur zurück und ging gleich wieder aus“, erklärt Danilo Fast. 16.23 Uhr: Die tschechische Feuerwehr will zum “Angriff” gehen. Die tschechischen Feuerwehren im schweizerischen Böhmen wollen am Wochenende ihre Taktik ändern. “Ich werde…