Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Auch wenn das Krankheitsbild zunächst harmlos erscheint, gilt es, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Sonst könnten sich Affenpocken hierzulande als Infektionskrankheit etablieren. Die Folge wären weitere Infektionen. der Erreger kann mutieren und schwere Erkrankungen hervorrufen, beispielsweise bei besonders gefährdeten Gruppen wie Schwangeren, Kindern, älteren und immungeschwächten Personen. Um dies zu verhindern, hat Deutschland eine Impfkampagne gestartet. Zum Einsatz kommt der Pockenimpfstoff „Imvanex“ des dänisch-deutschen Unternehmens Bavarian Nordic. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige
1. Wie wirkt Imvanex?
Der Imvanex-Impfstoff wurde ursprünglich gegen Pocken, das sogenannte Variola-Virus, entwickelt. Seit 2013 ist er in der EU für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Der Impfstoff enthält nach Angaben der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eine abgeschwächte Form des Vacciniavirus. Bei einer Impfung stellt dieser Erreger jedoch kein Risiko dar: Er kann sich in menschlichen Zellen nicht vermehren und somit keine ernsthaften Erkrankungen verursachen. Das Vacciniavirus ist auch eng mit Pocken- und Affenpockenviren verwandt. Daher vermutet Ema, dass die bei der Impfung mit dem Lebendimpfstoff produzierten Antikörper auch vor Affenpocken schützen. Spanien meldet zweiten Todesfall durch Affenpocken Eine zweite Person ist in Spanien an einer Affenpockeninfektion gestorben. © Was: Reuters
2. Wer sollte mit dem Impfstoff geimpft werden?
Im Juni hat die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Empfehlung zur Affenpockenimpfung herausgegeben. Die beim Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelte Kommission rät derzeit zwei Gruppen zur Impfung: Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Da der Impfstoff derzeit nur in geringen Mengen verfügbar ist, empfiehlt Stiko, hauptsächlich Kontaktpersonen zu impfen. Genau wie bei Risikopersonen sind zwei Impfdosen erforderlich, um einen grundlegenden Immunschutz aufzubauen. Der Impfplan sieht wie folgt aus: Die erste Impfung muss bis zu 14 Tage nach dem Kontakt mit der infizierten Person erfolgen. Die zweite Dosis sollte dann im Abstand von mindestens 28 Tagen erfolgen. Der Mangel an Impfstoff veranlasste die Stiko im Juli zu einer erneuten Anpassung ihrer Empfehlung: Statt zwei Impfdosen soll nur noch eine Dosis verabreicht und die zweite Dosis später nachgefüllt werden – sofern genügend Impfstoff vorhanden ist. Bereits eine einmalige Impfung bietet einen guten Basisschutz, der dann mit einer zweiten Impfung verstärkt wird. „Um die Ausbreitung des Affenpockenvirus zu verhindern und den Ausbruch einzudämmen, ist es zu Beginn der Impfkampagne wichtig, die verfügbaren Impfstoffmengen mit dem bestmöglichen Nutzen zu verteilen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Komitees. Grundsätzlich gilt: Menschen, die im schlimmsten Fall schwer erkranken können, wie etwa immungeschwächte Menschen, sollten bei Impfungen bevorzugt behandelt werden.
3. Wo kann ich mich gegen Affenpocken impfen lassen?
Die Impfung gegen Affenpocken ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Hier können Sie sich impfen lassen: Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige
Schleswig-Holstein: am UKSH Infektionsklinikum Lübeck, der HIV-Klinik des UKSH Kiel und der HIV-Klinik des Städtischen Krankenhauses Kiel Hamburg: in Praxen für Infektionskrankheiten Mecklenburg-Vorpommern: in dem Universitätsmedizin Rostock Niedersachsen: in einer HIV-Spezialklinik Zeit: Die Impfungen werden von den Gesundheitsämtern in Bremen und Bremerhaven organisiert BrandenburgOrganisiert werden die Impfungen vom Gesundheitsamt, der HIV-Klinik Blankenfelde-Mahlow und der Infektiologischen Ambulanz des Ernst-von-Bergmann-Klinikums Berlin: in den auf HIV spezialisierten Kliniken, der Sexualberatungsstelle „Checkpoint BLN“, dem Zentralen Gesundheitsamt, den Spezialambulanzen der Charité und den Infektiologiekliniken St. Joseph Krankenhaus Tempelhof und Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Schöneberg Sachsen-Anhalt: Impfungen werden durchgeführt Gesundheitsbehörden
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Nordrhein-Westfalen: in HIV/Infektionsschutz-Ambulanzen der Universitätskliniken Bochum, Bonn, Düsseldorf, Essen, Münster und Köln sowie in teilnehmenden HIV/STD-Spezialkliniken Thüringen: in HIV-Spezialkliniken und von Gesundheitsämtern Sachsen: im Städtischen Klinikum Dresden – Zentrum für Infektiologie, Reise- und Tropenmedizin, im St. Du: im impfzentrum des gesundheitsamtes frankfurt führen HIV-spezialkliniken die impfungen durch Rheinland-Pfalz: in Fachkliniken und HIV-Ambulanzen sowie in Gesundheitsämtern Saarland: am Universitätsklinikum des Saarlandes (Termine werden von den Gesundheitsämtern vergeben) Badenwürttemberg: in Praxen und Ambulanzen der HIV/PrEP-Versorgung Bayern: in Fachkliniken und Ambulanzen zur HIV-Versorgung und HIV-Prävention (PrEP)
Es ist wichtig: Da die Menge der Impfdosen in den Bundesländern derzeit begrenzt ist, kann es bei der Terminvereinbarung zu Wartezeiten kommen.
4. Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen können auftreten?
Wie bei jeder Impfung können Impfreaktionen auftreten, die zeigen, dass der Körper den Impfstoff verarbeitet. Dazu gehören Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz an der Injektionsstelle, laut Informationsblatt zur Affenpocken-Impfung. In klinischen Studien traten diese Symptome normalerweise innerhalb weniger Tage nach der Impfung auf, hielten aber nur eine Woche an, bevor sie verschwanden. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Kopfschmerzen, Übelkeit und Muskelschmerzen waren ebenfalls sehr häufig. Muskelsteifheit, Schüttelfrost, erhöhte Temperatur oder Fieber, Appetitlosigkeit und Gliederschmerzen wurden häufig beobachtet. Symptome wie Brustschmerzen, Lymphknotenschwellung, Durchfall, Schlafstörungen, Erbrechen, Migräne, Schwindel und Herzrasen traten selten bis sehr selten auf.
Affenpocken-Ausbruch: Warum Stigmatisierung ein Problem für alle ist
Der aktuelle Ausbruch von Affenpocken könnte homophobe und rassistische Vorurteile schüren. Der US-Epidemiologe Greg Gonsalves sagt, bei neuen Infektionskrankheiten seien die Täter oft falsch identifiziert worden. Wie kann Stigmatisierung verhindert werden, ohne die Gesundheitsversorgung zu vernachlässigen? Zu den Impfkomplikationen – also Impfreaktionen, die schwerer als üblich sind – gehörten allergische Hautreaktionen wie Nesselsucht, periphere Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen in Armen und Beinen) und sogenannte Angioödeme mit Schwellungen beispielsweise der Lippen und Wangen . Störungen des peripheren Nervensystems wie Parästhesien, Taubheitsgefühl und Schmerzen wurden ebenfalls beobachtet. Wichtig ist: Dies sind sehr seltene Komplikationen der Impfung. Dies bedeutet, dass diese Reaktionen bei weniger als 1 von 10.000 geimpften Personen aufgetreten sind.
5. Wie wirksam ist der Pockenimpfstoff?
Genaue Daten dazu gibt es nicht. Stiko verweist in seiner Impfempfehlung nur auf Tierversuche. Es zeigte sich, “dass die Impfung mit Imvanex eine ähnliche Immunantwort und Schutzwirkung hervorruft wie herkömmliche Pockenimpfstoffe”. Dann sollte die Wirksamkeit von Imvanex gegen Affenpocken etwa 85 Prozent betragen. Dies ist der Preis, den das RKI auf seiner Website angibt. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Lesen Sie mehr nach der Anzeige Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, als geimpfte Person zu erkranken, um 85 Prozent geringer ist als bei ungeimpften Personen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die restlichen 15 Prozent an Affenpocken erkranken. Oder dass alle Ungeimpften Pocken bekommen. Es wird immer Menschen geben, die sich nicht mit dem Erreger infizieren.
6. Nach der Impfung: Ab wann wirkt die Impfung?
Das RKI schreibt, dass bereits 14 Tage nach der ersten Impfung ein guter Grundschutz gegen Affenpocken bestehe. Nur eine Impfdosis reicht jedoch langfristig nicht aus, da die Schutzwirkung nach zwei Jahren nachlässt. Für einen länger anhaltenden Schutz ist eine zweite Dosis erforderlich.
7. Sind Sie nach der Affenpockenimpfung dauerhaft immun gegen den Erreger?
Es ist nicht klar, ob Imvanex-Impfungen Menschen dauerhaft immun gegen Affenpocken machen. Bisher scheint es, dass zwei Impfdosen ausreichen, um Sie gut vor dem Virus zu schützen. Klar ist aber auch, dass der Impfstoff keinen hundertprozentigen Schutz bieten kann. Lesen Sie mehr nach der Anzeige Weiterlesen…